Beginn Posaunenchor und Zionsverein

150 Jahre Landeskirchliche Gemeinschaft Ohlendorf

Die Posaunenchöre in unseren Dörfern begannen mit der von Hermannsburg ausgehenden Erweckungsbewegung. Auf den seit 1854 dort stattfindenden Missionsfesten hatten junge Männer die Posaunenmusik auf christlichen Festen kennen gelernt. Es vergingen aber noch einige Jahre bis zu einem eigenen Chor.

"Posaunenchor Ohlendorf, 100-jähri-ges Jubiläum 1975". Foto privat

„Posaunenchor Ohlendorf, 100-jähri-ges Jubiläum 1975“. Foto privat

1870 kam der aus Ramelsloh stammende Berufsmusiker Peter Meinecke (geb.1852) im Rheinland zum Glauben. Er kehrte nach Ramelsloh zurück, gab seinen bisherigen Beruf auf und stellte seine Gaben ganz in den Dienst der Posaunenchorarbeit. Er beschaffte von der aufgelösten Bürgerwehr aus Hamburg gebrauchte Instrumente. Mit 10 jungen Männern aus Ohlendorf und Ramelsloh begann er zu üben. Man wollte mit den Instrumenten zu Festen und Gottesdiensten der Gemeinde einladen und die Choräle unterstützen. 1875 gilt als das Gründungsjahr des Chores.

Im Jahr 1876 hat Peter Meinecke auch in Fliegenberg den Posaunenchor gegründet und gab dem bereits bestehenden Posaunenchor Stelle neue Impulse. Diese 3 Chöre taten sich zusammen und gründeten einen Missionsverein, den „Zions-Verein“. Mit den Instrumenten, durch Spenden und tatkräftigen Einsatz sollte die Missionsarbeit in Hermannsburg unterstützt werden. Die Verbindung dieser Chöre Ohlendorf, Fliegenberg und Stelle unter der Leitung von Peter Meinecke bestand bis 1891.

Der Ramelsloher Brand im Jahr 1884 hatte auch Einfluss auf den Posaunenchor Ohlendorf. 8 Häuser wurden damals vernichtet, darunter „Vagts“-Haus, in dem mehrere Instrumente lagen. Dieser Umstand und die Auswanderung von Peter Meinecke nach Amerika legte die Arbeit des Ohlendorfer Chores für etwa 9 Jahre größtenteils still.

1893 begann Johann Peter Grote jun. (1860-1943) den Posaunenchor wieder aufzubauen, ohne Bläser aus Ramelsloh. So ist der Chor, nur durch eine kurze Zeit unterbrochen, seit 134 Jahren im Dienst der Gemeinde tätig.

Friedhelm und Hans-Dieter Grote

Quelle: Turmhahn September 2009